Yellowstone-Nationalpark: Tipps & Highlights (2024)

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Rund 10.000 heiße Quellen, darunter etwa 3.000 zischende Geysire, blubbernde, schmatzende Schlammtöpfe und ein beißender, schwefelnder Geruch. Es dampft, zischt und brodelt. Aber auch unendliche Weiten und eine vielfältige Tierwelt. Das ist der Yellowstone-Nationalpark in Wyoming, der älteste Nationalpark der Welt, der Jahr für Jahr über 4 Millionen Besucher anzieht.

Inhaltsverzeichnis
Wetter und Klima im Yellowstone-Nationalpark | Tanz auf dem Vulkan – Geologie und Geografie des Nationalparks | Tickets für den Yellowstone Nationalpark | Flora: Die einzigartige Pflanzenwelt des Nationalparks | Fauna: Im Yellowstone-Park leben zahlreiche unterschiedliche Tierarten | Die Geschichte des ältesten Nationalparks der Welt | Der Yellowstone-Nationalpark für Touristen | Besucherzentren, Informationsstationen und Einkaufsmöglichkeiten | Öffnungszeiten | Eintrittsgebühren | Adresse

Der am 1. März 1872 gegründete Park ist für seine geothermalen Quellen bekannt und natürlich für den Supervulkan, der immer wieder in Verbindung mit dem Untergang der Welt gebracht wird. Er ist Herz des größeren Yellowstone-Ökosystems und seit 1976 Internationales Biosphären-Reservat der UNESCO. Seit 1978 ist Yellowstone zudem UNESCO-Weltnaturerbe.

Seinen Namen verdankt der Nationalpark dem größten Fluss im Park. Neben seiner einzigartigen Landschaft können im Park auf einer Fläche von 8.987 Quadratkilometern mit dem Obsidian Cliff, dem Fort Yellowstone, dem Norris Geyser Basin Museum, dem Fishing Bridge Museum & Visitor Center, der Madison Information Station, dem Old Faithful Inn und dem Lake Hotel sieben Objekte und Stätten bewundert werden, die zu den National Historic Landmarks der USA zählen.

Wetter und Klima im Yellowstone-Nationalpark

Das Klima im Yellowstone-Nationalpark wird vor allem durch die Lage in den Rocky Mountains geprägt und das Wetter dort ist unberechenbar. Es muss in der Gegend stets mit plötzlichen Wetter- und Temperaturwechseln, Regen oder Schnee gerechnet werden. Sie sollten daher bei Ihrem Besuch im Park immer eine warme Jacke, Regenkleidung und mehrere Kleiderschichten einplanen. Die Nächte sind auch im Sommer kühl und in den Bergen können die Temperaturen nachts auch unter den Gefrierpunkt fallen.

Im Frühjahr liegen die Temperaturen im Yellowstone-Nationalpark in der Regel bei zwischen 0 und 20 Grad. Nachts sind im Frühjahr aber auch noch Minusgrade bis -20° C möglich. Häufig fällt dann noch Schnee. Im Sommer erreichen die Temperaturen im Park in niedrigeren Lagen zwischen etwa 25 und 30 Grad Celsius. Speziell nachmittags kommt es im Sommer häufig zu Gewittern. Die Winter sind mit Temperaturen von -20 bis -5 Grad sehr kalt. Oft kommt es zu Schneefall. In Mammoth Hot Springs liegt die Durchschnittstemperatur im Januar bei mindestens -13 und im Juli bei maximal 27 Grad.

Die höchste jemals gemessene Temperatur beträgt 37 Grad, die tiefste -54 Grad. Im Durchschnitt fällt im Yellowstone National Park 183 cm Schnee pro Jahr. Die durchschnittlichen Niederschläge reichen von 26 cm jährlich bei Mammoth Hot Springs bis hin zu 205 Zentimeter im Südwesten des Parks. Tornados gibt es im Nationalpark nur selten.

Waldbrände im Yellowstone-Nationalpark

Im Park entstehen immer wieder Waldbrände, wobei die Gefahr durch den Klimawandel noch gestiegen ist. Diese werden allerdings mittlerweile nicht mehr sofort bekämpft, sondern nur beobachtet, um ein unkontrolliertes Ausbreiten des Feuers zu vermeiden. Der letzte große Waldbrand ereignete sich im Jahr 1988 und erfasste nahezu 4.000 Quadratkilometer des Parks. Die Auswirkungen sind auch heute noch an vielen Stellen deutlich zu sehen.

Tanz auf dem Vulkan – Geologie und Geografie des Nationalparks

Der Yellowstone-Nationalpark liegt mit 96 Prozent seiner Fläche fast vollständig im Bundesstaat Wyoming. Die restlichen vier Prozent liegen jenseits der Grenze in Montana (3 Prozent) und Idaho (1 Prozent). Er ist einer der größten Nationalparks der USA und erstreckt sich von Norden bis Süden über 102 Kilometer und von Osten nach Westen über 87 Kilometer. Eine Fläche, die in etwa der Fläche Korsikas entspricht. Höchste Erhebung des Parks ist der Eagle Peak mit 3.462 Metern, der tiefste Punkt befindet sich am nördlichen Eingang und liegt auf etwa 1.620 Metern Höhe. Als Teil der Rocky Mountains befindet sich der gesamte Park durchschnittlich etwa 2.440 Meter über dem Meeresspiegel.

Weltberühmt ist die einzigartige vulkanogene Landschaft des Parks mit seinen Geysiren, Schlammtöpfen, Fumarolen und heißen Quellen. 62 Prozent aller heißer Quellen weltweit befinden sich im Yellowstone-Gebiet. Insgesamt sind es etwa 10.000, darunter über 3.000 Geysire, von denen mehr als 500 aktiv sind. Grand Prismatic Spring ist die größte Thermalquelle der USA und die drittgrößte der Erde.

Der bekannteste Geysir ist Old Faithful im oberen Geysir-Becken, der in regelmäßigen Abständen von 60 bis 90 Minuten sein heißes Wasser an die Erdoberfläche entlässt. Auch der größte aktive Geysir der Welt befindet sich mit dem Steamboat-Geysir im Norris-Geysir-Becken im Yellowstone-Nationalpark.

Yellowstone-Vulkan für mehr als 1.000 Erdbeben pro Jahr verantwortlich

Verantwortlich für die vulkanogenen Aktivitäten ist die Magmakammer des aktiven Vulkans unterhalb der Erdkruste, auf dessen Caldera sich der Yellowstone-Nationalpark zu weiten Teilen befindet. Das von den Bergen herabfließende Wasser versickert im porösen Gestein, wird dort durch das Magma erwärmt und tritt dann in heißen Quellen, Geysiren und Schlammlöchern wieder an die Oberfläche. Der Yellowstone-Vulkan ist der größte Supervulkan auf dem amerikanischen Kontinent und für rund 1.000 bis 3.000 Erdbeben pro Jahr verantwortlich.

Kleinere Vulkanausbrüche vor 630.000 bis etwa 70.000 Jahren füllten die Caldera fast vollständig mit Lavagestein und sorgten dafür, dass sich der Park auf einem Hochplateau befindet. Um den Park herum ziehen sich die Bergketten der mittleren Rockies. Im Nordwesten befindet sich die Gallatin Range, im Norden die Beartooth Mountains, im Osten die Absaroka Range und im Süden die Teton Range. Bekanntester Berg im Park ist der Mount Washburn.

Tickets für den Yellowstone Nationalpark

Tickets für Aktivitäten innerhalb des Yellowstone-Nationalparks finden Sie auf www.getyourguide.de.

Die fünf Zonen des Yellowstone-Nationalparks

Der Nationalpark lässt sich in insgesamt fünf Zonen einteilen:

  • Mammoth Country: Diese Zone befindet ich im Nordwesten des Parks. Hier bei den thermalen Quellen und Kalkterrassen von Mammoth Hot Springs können häufig Wapiti-Herden beobachtet werden.
  • Roosevelt Country: Wenige Touristen, eine hügelige Landschaft und viele Wildtiere wie Hirsche oder Bisons sind im Nordosten des Nationalparks zu finden.
  • Canyon Country: Im Westen des Yellowstone-Parks liegt die fast 400 Meter tiefe Schlucht Grand Canyon of the Yellowstone mit ihren beeindruckenden Wasserfällen. Außerdem ist hier das Hayden Valley mit seinen großen Bisonherden zu finden.
  • Lake Country: Verschiedene Seen wie der Yellowstone und der Heart Lake befinden sich im Südosten des Parks. Hier können unter anderem Elche, Bären und Greifvögel beobachtet werden.
  • Geyser Country: Die meisten Geysire und heißen Quellen des Parks, darunter auch Old Faithful und Steamboat, sind im Südwesten des Nationalparks zu finden.

Der Super-Vulkan im Yellowstone-Nationalpark

Der Super-Vulkan im Yellowstone-Nationalpark ist immer wieder Inhalt von Spekulationen. Man befürchtet, dass es im Yellowstone-Park zu einem Vulkanausbruch wie vor rund 600.000 Jahren kommen könnte, was verheerende Auswirkungen auf die gesamte Erde hätte. Nicht nur würden große Teile der USA verwüstet werden, auch das globale Klima würde durch eine solche Explosion in hohem Ausmaß beeinträchtigt.

Wann sich ein solcher verheerender Ausbruch ereignen könnte, ob in hundert oder erst in zehntausend Jahren, können Geologen allerdings nicht voraussagen. Schon heute wird von Forschern beobachtet, dass die Temperaturen der Quellen stetig ansteigen und dass in den vergangenen Jahren viele neue heiße Quellen und Geysire entstanden sind.

Der größte Bergsee Nordamerikas befindet sich im Yellowstone-Nationalpark

Der Yellowstone Lake auf dem Yellowstone-Plateau ist der größte Bergsee Nordamerikas. Zudem läuft die nordamerikanische Wasserscheide diagonal durch den südwestlichen Teil des Parks, in dem der Yellowstone, der Madison und der Snake River entspringen. Außerdem gibt es im Park rund 290 Wasserfälle mit einer Fallhöhe von mindestens 4,5 Metern. Die höchsten Fälle des Nationalparks sind die Lower Falls mit 94 Metern Höhe. Während der Eiszeiten war das Parkgebiet fast vollständig von Gletschern bedeckt. Spuren dieser Vergletscherung sind noch immer in der Form der Seenbecken im Park, den Trogtälern, am Oberlauf des Yellowstone Rivers und in den Tälern am Slough Creek zu sehen.

Flora: Die einzigartige Pflanzenwelt des Nationalparks

Nach der letzten Eiszeit kehrte der Wald vor rund 10.500 bis 9.500 Jahren in das Gebiet des heutigen Nationalparks zurück. Heute sind rund 80 Prozent der Parkfläche mit Waldgebiet bedeckt. Es handelt sich dabei vor allem um Nadelwald, der sich vor allem innerhalb der Caldera befindet. Insgesamt wachsen neun verschiedene Koniferenarten im Park. Es handelt sich dabei vorwiegend um langnadlige Küstenkiefern. Daneben wachsen auch verschiedene Fichten- und Espenarten sowie Douglasien im Park. Im Jahr 2005 wurden im Yellowstone-Nationalpark nahe Mammoth Springs zudem mehrere noch lebende Wacholderbäume gefunden, die rund 1.500 Jahre alt sind sowie eine fast 2.000 Jahre alte Kiefer in den Absaroka-Bergen.

Auf den nicht bewaldeten Flächen des Parks herrscht vielerorts eine Wüsten-Beifuß-Steppe mit verschiedenen Gräserarten vor, während in feuchteren Lagen Gräser, Seggen, Binsen und Hochstauden wachsen. Die Wiesen sind in der entsprechenden Jahreszeit ein wahres Blumenmeer. Zahlreiche Wildblumenarten wachsen im Park, darunter mehrere Orchideenarten. Einige der Pflanzen sind nur im Yellowstone-Nationalpark zu finden. Die Vegetation des Parks wird von den heißen Quellen beeinflusst. Alles in allem beherbergt der Park rund 2.000 Pflanzenarten.

Fauna: Im Yellowstone-Park leben zahlreiche unterschiedliche Tierarten

Der Yellowstone National Park hat sich als Rückzugsort für seltene Tierarten etabliert. Während in tiefer gelegenen Gebieten des Parks unter anderem Parkbewohner wie Pumas, Luchse und Maultierhirsche leben, sind in den höheren Lagen unter anderem Dickhornschafe und Schneeziegen zu finden. Wapitis lassen sich am besten in Mammoth Hot Springs beobachten. Aber auch Elche, Schwarz- und Grizzlybären, Wölfe, Kojoten, Streifenhörnchen, Grauhörnchen, Silberdachse, Biber, Murmeltiere, Baumstachler und viele weitere Säugetierarten, darunter mindestens acht Fledermausarten leben dort.

Außerdem leben im Park 318 Vogelarten. Häufig kommen Vögel wie die Zimtente, der Nashornpelikan und der Bartkauz vor, mit etwas Glück kann man im Nationalpark aber auch Vögel wie den Eistaucher, den Weißkopfseeadler, den Fischadler und den Trompeterschwan beobachten. Unter den achtzehn vorkommenden Fischarten ist vor allem die bei Anglern sehr begehrte Yellowstone-Cutthroat-Forelle zu nennen. Amphibien- und Reptilienarten leben nur sehr wenige im Yellowstone-Nationalpark. Unter anderem kommen dort der Chorfrosch, die Gummiboa und der Stachelleguan vor.

Finanzielles Potenzial für Pharmakonzerne

In den heißen Quellen des Naturparks sind darüber hinaus verschiedene thermophile Bakterien und Algen zu finden. Diese hitzestabilen Mikroorganismen sind für die Forschung von Interesse und bieten für Pharmakonzerne ein immenses finanzielles Potenzial. Der NPS hat das Recht an den Forschungsergebnissen, die im Yellowstone Park erzielt wurden, finanziell teilzuhaben.

Das Füttern und das Töten von Tieren im Park sind verboten. Fischen ist nur ohne Netz und gemäß der geltenden Vorschriften erlaubt.

Letzter Zufluchtsort der Bisons

Einst zogen rund 50 Millionen Bisons über den amerikanischen Kontinent. Doch die Weißen begannen im 19. Jahrhundert die Bisonherden abzuschlachten, um den amerikanischen Ureinwohnern so die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Mit dramatischen Folgen. 1883 waren von den einst über 50 Millionen Tieren nur noch etwa 1.000 Bisons übrig. Im Park selbst lebten 1894 noch etwa 200 Bisons. Es waren die letzten. Und die Zahl reduzierte sich noch weiter. Zwischen 1896 und 1902 waren es nur noch 22 bis 50 Tiere. Doch durch den Zukauf von Tieren aus externen Zuchten gelang es ab 1902 die Bison-Population im Park wieder aufzubauen. Heute leben zwischen rund 3.500 bis 4.500 Bisons dort. Insgesamt schätzt man, dass heute wieder mehr als 30.000 Individuen in freier Wildbahn leben.

Allerdings verlassen die Tiere im Winter auf der Suche nach Nahrung teilweise den Nationalpark und werden dann häufig getötet. Man geht davon aus, dass so rund 1.500 Yellowstone-Bisons pro Jahr ums Leben kommen. Auch die Brucellose, eine Virusinfektion, die zu Totgeburten von Kälbern führt, ist eine Gefahr für die majestätischen Tiere.

Rund 500 Grizzlybären

Der Grizzlybär ist im Nationalpark geschützt und stand zwischen 1975 und 2007 mehrere Jahrzehnte auf der Liste der vom Aussterben bedrohten und gefährdeten Tierarten. Heute leben über 500 Grizzlybären im Park und den angrenzenden Gebieten.

Yellowstone-Wölfe – einst ausgerottet nun erfolgreich wieder angesiedelt

Die im Yellowstone-Nationalpark lebenden Wölfe waren in den 30er Jahren des vorherigen Jahrhunderts komplett ausgerottet worden. Dies führte allerdings dazu, dass das natürliche Gleichgewicht im Schutzgebiet aus dem Takt geriet. Aus diesem Grund wurden 1995 vierzehn kanadische Wölfe im Park angesiedelt. Ende 2009 lebten bereits knapp 100 Wölfe innerhalb des Nationalparks und weitere 1.645 Tiere in Idaho, Montana und Wyoming. Durch die Wiedereinführung der Wölfe nahm die Wapiti-Population im Park von rund 17.000 bis 19.000 Tieren auf etwa 4.600 Tiere im Dezember 2010 ab. Verantwortlich dafür sind die großen Dürren der letzten Jahre und die Tatsache, dass die Wapitis wegen der Wölfe in höhergelegene Gebiete ausweichen, wo weniger Nahrung vorhanden ist.

Die besten Zeiten und Orte, um im Yellowstone-Nationalpark Tiere zu beobachten

Die Tierwelt im Yellowstone-Nationalpark ist sehr vielfältig. Sie benötigen Geduld und müssen sich unbedingt zu ihrem Schutz und auch zum Schutz der Tiere stets zurückhaltend und respektvoll verhalten. Die beste Zeit, um Tiere zu beobachten ist am frühen Morgen und am späten Nachmittag oder Abend.

Eine Auswahl:

  • Bisons: Die majestätischen Tiere sind vor allem in der Nähe großer Graslandschaften wie dem Hayden und dem Lamar Valley oder den angrenzenden Wäldern zu finden. In der kalten Jahreszeit findet man sie auch häufig in der Nähe der thermalen Gebiete und Geysire.
  • Bären: Im Frühjahr und Sommer kann man vor allem im zentralen und östlichen Teil des Parks nahe großer Wiesenfläche und Gewässer Grizzlys beobachten. Im Herbst sind die Bären eher im nördlichen Teil des Yellowstone-Nationalparks zu finden. Schwarzbären leben im Park rund um die Tower Falls im Norden des Parks und um Mammoth Hot Springs.
  • Wölfe: Die besten Chancen, um die bekannten Yellowstone-Wölfe zu sehen ist im nördlichen Bereich des Parks rund um das Gardner Hole, den Yellowstone River und Lamar Valley.
  • Kojoten: Die Vierbeiner sind überall im Park zu finden. Oft kann man am Rand großer Lichtungen und Wiesen einen Blick auf einen Kojoten erhaschen.
  • Elche: Die Tiere leben vorwiegend in den sumpfigen Gebieten am Rand von Seen und Flussläufen.
  • Wapitis: Die Hirsche sind oft in der Nähe größerer Wiesenflächen zu finden. Beliebte Beobachtungsgebiete sind das Lamar und Elk Valley und die Gibbon Meadows. Während der Brunftzeit trifft man auch im Norden des Parks häufig auf Wapitis.
  • Dickhornschafe: Um den Mount Washburn und im Bereich um Gardiner kann man oft Dickhornschafe sehen.
  • Gabelböcke: Im Winter findet man Gabelböcke häufig in der Nähe des Nordeingangs. Im Rest des Jahres sieht man sie meist auf großen Wiesenflächen, z. B. im Lamar Valley.
  • Weißkopfseeadler: Mit etwas Glück kann man rund um den Yellowstone Lake einen Weißkopfseeadler sehen.

Die Geschichte des ältesten Nationalparks der Welt

Das Gebiet des heutigen Nationalparks ist seit mindestens 11.000 Jahre besiedelt. Erster Weißer dort war vermutlich der Trapper John Colter um 1807. Zu jener Zeit lebten dort die Nördlichen Shoshonen, während andere Indianerstämme wie die Blackfoot, die Absarokee oder die Bannock das Gebiet von Zeit zu Zeit durchstreifen, um zu jagen, zu fischen oder am Obsidian Cliff Obsidiangestein zur Herstellung von Schneidwerkzeugen und Waffen zu sammeln.

Trotz Colters Schilderungen wurde das Gebiet des heutigen Nationalparks von den Weißen nicht weiter beachtet. Nur einige Goldsucher und Pelzjäger wagten sich lange Zeit in die Wildnis vor, bis der Geologe Ferdinand V. Hayden im Jahr 1859 ein Team für eine Forschungsreise zusammenstellte. Allerdings scheiterte sein Versuch aufgrund widriger Wetterbedingungen. Einen weiteren Versuch startete zehn Jahre später nach dem amerikanischen Bürgerkrieg die Folsom Expedition, deren Erkenntnisse das Interesse des Generalinspektors von Montana, Henry Dana Washburn, weckten. Es folgte die Washburn-Langford-Doane-Expedition, die unter anderem dem Geysir Old Faithful seinen Namen gab und letztendlich das Interesse der Presse weckte.

In Folge rückten die weißen Siedler immer weiter nach Westen vor und drängten dabei nicht nur die Indianer zurück, sondern auch viele Tiere und Pflanzen, die in den Rocky Mountains ihren letzten Rückzugsort fanden. Die Hayden-Expedition stellte 1871 weitere Forschungen an. Den Berichten und Bildern der Teilnehmer dieser Expedition ist es letztendlich zu verdanken, dass das Gebiet des heutigen Nationalparks im Jahr 1872 von der Regierung in Washington per Gesetz unter Schutz gestellt wurde. Unter dem damaligen Präsidenten Ulysses S. Grant war der erste Nationalpark der Welt entstanden.

Einst ein Park für das Jagdvergnügen

Zunächst diente dessen Gründung jedoch vor allem dem Vergnügen der Menschen und weniger dem Schutz der Natur. Viele Besucher gingen im Park ihrem Jagdvergnügen nach und als die Northern Pacific Railroad 1883 den Park erschlossen hatte, wurde er auf der „The Wonderland Route“ im Stil der Wild-West-Show von Buffalo Bill vermarktet. Die Verwalter des Parks konnten dabei jedoch der Zerstörung der natürlichen Ressourcen keinen Einhalt gebieten, weshalb die US-Armee 1886 die Verantwortung für den Park übernahm, um die Einhaltung der Regeln sicherzustellen. Die gesetzliche Grundlage des Schutzes wurde schließlich mit dem National Park Protection Act 1894 geschaffen, was nicht nur Naturschützer in Freude versetzte.

Im Jahr 1916 übernahm der National Park Service die Verantwortung. In diesem Jahr besuchten bereit 35.800 Besucher den Park und die Besucherzahlen stiegen bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs stetig an. 1941 besichtigten bereits 581.000 Menschen den Nationalpark und 1946 hatte die Zahl nach einem kurzen Rückgang während der Kriegsjahre bereits 815.000 Besucher erreicht. Die Millionengrenze wurde bereits zwei Jahre später überschritten und 1965 waren es schon über zwei Millionen Menschen, die den Yellowstone-Nationalpark pro Jahr besuchten. Heute kann der Yellowstone-Nationalpark jährlich über vier Millionen Naturliebhaber begrüßen.

Der Yellowstone-Nationalpark für Touristen

Mehr als 1.800 bekannte archäologische Stätten, mehr als 300 ethnografische Ressourcen, mehr als 900 historische Gebäude, mehr als 720.000 Museumsexponate, darunter 30 historische Fahrzeuge, Millionen archivierter Dokumente, mehr als 20.000 Bücher, Manuskripte und Zeitschriften sowie 26 mit dem Park verbundene Indianerstämme, die Bedeutung des Yellowstone-Nationalparks für die USA und die Welt ist immens.

Und auch für Touristen hat der Yellowstone-Nationalpark viele Attraktionen zu bieten. 750 Kilometer Straßen, 24 Kilometer Promenadenwege, 1.609 Kilometer Wanderwege im Hinterland und 92 Ausgangspunkte für Wanderungen führen durch die einzigartige Wildnis mit ihren Geysiren, heißen Quellen, den Wasserfällen, Wäldern, Seen und Bergen und bieten vielfältige Möglichkeiten, die von Wandern bis Bergsteigen über Kajakfahren, Angeln, Tiere beobachten und Reiten reichen.

Leider werden die Geysire und heißen Quellen durch die Touristen und den damit verbundenen Vandalismus auch bedroht. Und das obwohl im Gesetz verankert ist, dass Bäume, Mineralien und Raritäten der Natur nicht beschädigt werden dürfen. Ein großes Problem ist der Müll, der von den Holzstegen in die Quellen geworfen wird und diese verfärbt oder anderweitig schädigt.

Sehenswerte Orte im Yellowstone-Nationalpark

Im Park gibt es viele interessante Orte, die einen Besuch lohnen:

  • Obsidian Cliff: Das Kliff liegt auf halbem Weg zwischen Mammoth Hot Springs und der Norris Junction am nördlichen Ende des Beaver Lake. Es besteht aus Obsidian, ist seit 1996 National Historic Landmark und wurde bereits vor mindestens 11.000 Jahren von den Bannock und anderen Indianervölkern aufgesucht, um Obsidian für Pfeilspitzen zu sammeln.
  • Old Faithful Geyser: Der Old Faithful Geyser ist der bekannteste Geysir des Yellowstone-Nationalparks. Insbesondere deshalb, weil seine Ausbrüche um bis zu 90 Prozent zeitlich vorhersehbar sind.
  • Mammoth Hot Springs: In Mammoth Hot Springs gibt es mehrere heiße Quellen, die auf wunderschöne Weise terrassenförmig ineinanderfließen.
  • Norris Geyser Basin: Im Norris Geyser Basin gibt es sehr aktive Geysire und es entstehen ständig neue.
  • West Thumb Geyser Basin: Das Basin befindet sich über dem Yellowstone Lake und ist im Sommer besonders schön. Denn einige Becken besitzen dank der in ihnen lebenden Mikroorganismen eine spektakuläre Färbung, die sich von der kristallblauen Farbe der anderen Flüsse abhebt.
  • Lower Geyser Basin: Hier befindet sich das größte Schlammbecken des Parks mit vielen heißen Quellen und Geysiren. Der Great Fountain Geyser bietet eine einstündige Eruption.
  • Morning Glory Pool: Der Morning Glory Pool befindet sich im Upper Geyser Basin und besticht durch seine prächtigen bläulichen und gelblich-rötlichen Farben.
  • Grand Canyon des Yellowstone: Steile Klippen, dramatische Wasserfälle, die aus über hundert Metern in die Tiefe stürzen und eine fantastische Aussicht. Den besten Blick hat man vom Inspiration Point aus.
  • Hayden Valley: Das Hayden Valley eignet sich perfekt für Tierbeobachtungen.
  • Lamar Valley: Das Lamar Valley befindet sich in den Absaroka-Bergen im Nordwesten Wyomings. Dort können viele der im Nationalpark lebenden Tiere beobachtet werden. Außerdem lässt es sich dort wunderbar Wandern und Zelten.
  • Yellowstone Lake: Der Yellowstone Lake ist der größte See im Nationalpark und ein wahres Paradies für Angler. Im See leben verschiedene Forellenarten, wie die Süßwasser- und Cutthroat-Forelle.
  • Tower Fall: Er ist einer der schönsten Wasserfälle im Yellowstone-Nationalpark. Am Fuß des Wasserfalls ist immer ein Regenbogen zu sehen.

Wandern im Park

Verteilt über den Yellowstone-Nationalpark ziehen sich rund 2000 Kilometer an markierten Wanderwegen. Die meisten Wandertouren führen an den bekannten Sehenswürdigkeiten vorbei. Viele geben aber auch ausreichend Gelegenheit die unberührte Natur des Nationalparks in Einsamkeit zu genießen. Eine Auswahl an empfehlenswerten Wanderwegen ist zum Beispiel hierzu finden. Bitte beachten Sie auch unbedingt die dort aufgeführten Sicherheitshinweise. 52 Picknickbereiche laden darüber hinaus zum Rasten und Verweilen ein.

Museen im Nationalpark

Innerhalb des Yellowstone-Nationalparks gibt es verschiedene Museen, die einen Besuch lohnen. Während sich das Fishing Bridge Museum am Nordufer des Madison Lakes mit den Vögeln und Wildtieren des Yellowstone-Nationalparks beschäftigt, hat das Museum in Mammoth Springs die Geschichte und die Wildtiere des Parks zum Thema. Und wer mehr über Geologie, thermische Objekte und die Nationalpark Ranger erfahren möchte, sollte unbedingt dem Norris Geyser Basin Museum beim Norris-Geysir-Becken einen Besuch abstatten. Einen Bücherladen mit zusätzlichem Informationsangebot bietet das Madison Museum.

Übernachtungsmöglichkeiten im Park

Innerhalb des Yellowstone-Nationalparks gibt es neun Hotels und Lodges mit über 2.000 Hotelzimmern oder Cabins. Die Orte im Park sind über Straßen in Form einer großen Acht verbunden. Je nach Saison und Schneeverhältnissen können Straßen und Ortschaften allerdings vorübergehend gesperrt sein.

Hotels und Hütten gibt es in:

  • Mammoth Country
  • Tower-Roosevelt im Roosevelt Country
  • Canyon Village im Canyon Country
  • Lake Village und Grand Village im Lake Country
  • Old Faithful in Geyser Country

Besonders schön ist das Old Faithful Inn. Das Hotel am Old-Faithful-Geysir wurde 1904 eröffnet und ist seit 1987 eine Natural Historic Landmark. Es wurde im Jahr 2004 umfassend renoviert.

Ebenfalls sehr schön ist das 1891 am Nordufer des Yellowstone Lake errichtete Lake Yellowstone Hotel. Das Hotel im Stil der 20er Jahre wurde in den Jahren 1903 und 1929 umgebaut und befindet sich seit 2012 in der Liste der Historic Hotels of America. Seit 2015 zählt das Lake Hotel außerdem zu den National Historic Landmarks.

Hotels, Apartments und Ferienwohnungen nahe des Yellowstone-Nationalparks finden Sie auf www.booking.com.


Campen und Zelten im Yellowstone-Nationalpark

Im Park gibt es insgesamt elf Campingplätze und einen nur für Wohnmobile zugelassenen Platz in Fishing Bridge. Sieben der Campingplätze mit 450+ Plätzen werden vom NPS betrieben, die restlichen fünf werden unter Konzession betrieben und verfügen über 1.700+ Plätze. Zudem gibt es im Hinterland des Parks 301 Zeltplätze. Für den Aufenthalt im Hinterland sind einige Regeln einzuhalten.

Mit dem Hund in den Nationalpark

Hunde dürfen zu ihrem eigenen Schutz und dem Schutz der im Park lebenden Tiere im Yellowstone-Nationalpark nicht frei laufen (maximale Leinenlänge: 1,8 Meter) und dürfen sich nur in ausgebauten Bereichen bewegen. Sie dürfen Straßen, Park- und Campingplätze nicht weiter als maximal 30,5 Meter verlassen.

Die Vierbeiner dürfen zudem nicht auf Geh- und Wanderwegen, im Hinterland und in thermalen Gebieten geführt werden und nicht unbeaufsichtigt oder angebunden gelassen werden. Hinterlassenschaften müssen eingesammelt und ordnungsgemäß entsorgt werden.

Servicehunde sind angeleint im Park und allen Parkeinrichtungen erlaubt.

Besucherzentren, Informationsstationen und Einkaufsmöglichkeiten

Einkaufsmöglichkeiten und Andenkenläden gibt es im Nationalpark in Canyon Village, Fishing Bridge, Lake Village und Bridge Bay, Madison und West Yellowstone, Mammoth Hot Springs, Norris, Old Faithful, Tower-Roosevelt, Grant Village und West Thumb.

Öffnungszeiten

Hauptsaison im Yellowstone-Nationalpark ist von Anfang Mai bis Ende Oktober. Alle Einrichtungen im Park wie Übernachtungsmöglichkeiten, Tankstellen und Restaurants sind von Mitte Juni bis Ende August geöffnet. Zu anderen Zeiten lohnt es sich, sich vorab hier über die Öffnungszeiten der einzelnen Einrichtungen zu informieren. Zu beachten ist außerdem, dass die meisten Straßen im Winter nur mit Schneemobilen oder Snow Coaches befahrbar sind. Das Befahren ist ohne anerkannten Führer nicht gestattet.

Der Anreise zum Park ist über fünf Eingänge möglich:

  • Norden: von Livingston und Gardiner (Montana) aus.
  • Nordosten: von Red Lodge und Cooke City über den Beartooth-Pass (Wyoming)
  • Osten: von Cody aus
  • Süden: von Jackson und über den John D. Rockefeller, Jr. Memorial Parkway vom Grand-Teton-Nationalpark aus
  • Westen: über die Idaho Falls (Idaho) und West Yellowstone (Montana)

Eintrittsgebühren

Der Eintritt in den Yellowstone-Nationalpark ist kostenpflichtig. Ein einmal erworbener Pass ist für sieben Tage gültig.

Preise:

  • Private/nicht-kommerzielle Fahrzeuge: $35
  • Motorräder oder Schneemobile: $30
  • Einzelperson (zu Fuß, Fahrrad, Ski,…): $20/pro Person
  • Jahrespass: $70

Für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 15 Jahren ist der Zugang zum Park kostenlos.

Der Yellowstone-Nationalpark ist im America the Beautiful Pass enthalten.

An folgenden Tagen ist der Besuch des Nationalparks kostenlos:

  • 21. Januar: Geburtstag von Martin Luther King
  • 20. April: Erster Tag der National Park Week
  • 25. August: National Park Service Birthday
  • 28. September: National Public Lands Day
  • 11. November: Veterans Day

Adresse

  • Yellowstone National Park
  • 2 Officers Row
  • Yellowstone National Park, Headquarters
  • Yellowstone National Park, WY 82190
Yellowstone-Nationalpark: Tipps & Highlights (2024)
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Author: Sen. Ignacio Ratke

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